… Daniel Andone von FAUST DREI, dem Unternehmenstheater aus Bonn, als „Albert Einstein“ den Einstieg in den Abend. Er spielte zu folgenlosen, folgenschweren und sich fortpflanzenden Fehlern, vor denen auch berühmte Persönlichkeiten der Forschungsgeschichte nicht gefeit waren.
Malika Monz von der Deutschen Welle, Jürgen Hindenberg von der IHK Bonn/Rhein Sieg sowie Jochen Stein von der Feuerwehr der Stadt Bonn berichteten sodann über ihre Erfahrungen im Umgang mit Fehlern in ihren Organisationen.
Malika Monz machte u.a. deutlich, dass sich die international tätige Deutsche Welle kontinuierlich an die großen Veränderungen der Medienlandschaft anpassen muss. Der Wechsel der obersten Führungsebene bei der Deutschen Welle brachte auch neue Chancen für einen anderen Umgang mit Fehlern mit sich. Gleichzeitig betonte die Leiterin der Organisationsentwicklung, dass ein Wandel der Fehlerkultur, wie jeder Kulturwandel, Zeit braucht, gerade wenn alle Mitarbeiter mitgenommen werden sollen. Im Tagesgeschäft ist schon seit langem das „Vier-Augen-Prinzip“, bei dem ein Beitrag immer von mindestens einer anderen Person gegenlesen wird, eine der Grundregeln zur Fehlervermeidung.
Jürgen Hindenberg stellte sich in den letzten Jahren der Herausforderung das Qualitäts- und Wissensmanagement für die eigenen Mitarbeiter und ein großes Team ehrenamtlicher Prüfer ständig zu verbessern und zu vereinheitlichen. Ein wichtiger Hebel in Bezug auf den Umgang mit Fehlern ist hier u.a. auf eine „Kultur des Nicht-Angst-Habens“ hinzuarbeiten, z.B. durch die Unterstützung externer Berater, die Fehlersituationen mittels Theater-Pädagogik in Rollenspielen nachstellen und bearbeiten ließen.
Minutiöse Einsatzplanung, sein Handwerk im Schlaf zu beherrschen und eine klare Verteilung von Aufgaben- und Rollen ist eine Voraussetzung für die Arbeit bei der Feuerwehr und im Rettungsdienst. Was im „Drill“ trainiert wurde, muss am Einsatzort durch Erfahrung und Intuition ergänzt werden. Dennoch „lassen sich Fehler nicht völlig vermeiden“, sagt Jochen Stein. Deshalb werden die Einsätze mit den Teams in ausführlichen Nachbesprechungen analysiert und auf Fehlervermeidung für die Zukunft hin überprüft. In diesen Sitzungen führt der offene, kollegiale Austausch oft eher zum Ziel als direktive Ansagen.
Welche Fehlerkultur hilft Organisationen also weiter? Ein Motto à la: „Hurra, ich habe einen Fehler gemacht!“, so die einhellige Meinung, ist keine hilfreiche Haltung. Organisationskulturen, in denen offen um die beste Lösung zum Umgang mit Fehlern gerungen wird, können kreative Lernorte sein, in denen gemeinsam an Verbesserungen gearbeitet wird. Eine gute Ursachenanalyse und das gemeinsame Lernen aus Fehlern unterstützen eine konstruktive Fehlerkultur weitaus mehr, als die Suche nach dem Schuldigen. Denn aus der Fehleranalyse können neue Verfahren und Umgangsweisen entstehen, die auch der besseren Performance der Organisation dienen.
Impulsgeber/innen waren diesmal:
- Jürgen Hindenberg | Geschäftsführer der Abteilung Berufsbildung und Fachkräftesicherung, IHK Bonn/Rhein-Sieg
- Malika Monz | Leiterin Organisationsentwicklung, Deutsche Welle Bonn
- Jochen Stein | Amtsleiter von Feuerwehr und Rettungsdienst, Stadt Bonn
Nähere Informationen zu FAUST DREI finden Sie unter www.faustdrei.de.