Perspektivwechsel ist ein Ansatz zur Schaffung eines umfassenden Verständnisses für komplexe Themen mit dem Ziel, ganzheitliche sowie nachhaltige Veränderungen anzustreben. Dabei geht es darum, verschiedene Blickwinkel einzunehmen und die betrachteten Themen aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten.
In systemischen Organisationsentwicklungsprozessen wird der Perspektivwechsel gezielt eingesetzt, um ein tieferes Verständnis für die Dynamiken und Herausforderungen einer Organisation zu erlangen. Dabei werden typischerweise vier verschiedene Blickrichtungen berücksichtigt:
- „Wir – in uns“: Diese Perspektive konzentriert sich auf die interne Dynamik und die inneren Prozesse innerhalb der Organisation. Es geht darum, die Werte, Normen, Kommunikationsmuster und Beziehungsdynamiken zu verstehen, die das Verhalten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter prägen.
- „Von außen – auf uns“: Diese Blickrichtung beinhaltet die Betrachtung der Organisation aus einer externen Perspektive. Es werden Einflüsse von Kunden, Lieferanten, Wettbewerbern, gesetzlichen Rahmenbedingungen und gesellschaftlichen Trends analysiert, um die Positionierung der Organisation im externen Umfeld zu verstehen.
- „Von uns auf außen“: Hierbei geht es darum, die Auswirkungen der Organisation auf ihr Umfeld zu reflektieren. Dies beinhaltet die Analyse der sozialen Verantwortung, der ökologischen Auswirkungen und der Beziehungen zu externen Stakeholdern.
- „Ich auf mich – in der Organisation“: Diese Perspektive bezieht sich auf die individuelle Reflexion der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über ihre eigene Rolle, ihre Kompetenzen, ihre Werte und ihre Motivation innerhalb der Organisation. Es geht darum, persönliche Potenziale zu erkennen und weiterzuentwickeln.