Alles schon passiert: ein Unternehmen hat eine qualitative Forschung, also eine Befragung, in Auftrag gegeben, die Ergebnisse werden präsentiert und man fragt sich: Ist das nicht vollkommen am Thema vorbei? Kann ich diesen Ergebnissen vertrauen? Möchte ich meine zukünftige Strategie darauf aufbauen?
Eine kurze Checkliste der wesentlichen Eckpunkte einer Befragung hilft dabei, sich auf der Forschungsreise sicherer zu fühlen:
➡️ Ausführliches Kick-Off
Die Aufgabenstellung muss den Forschenden sehr klar sein, um ein gutes Konzept zu schreiben: z.B. werden gerade neue Prozesse oder eine neue Strategie implementiert oder es gibt ein diffuses Problem mit der Unternehmenskultur, das noch nicht ganz fassbar ist.
Eine gute Forscherin erkennt man an den Fragen: am Ende des Kick-Offs sollte dem Auftraggeber klar sein, dass alle relevanten Problemfelder durchdrungen wurden.
➡️ Fragen, die explorieren und inspirieren
Wenn dann aber nur die Forschungsfragen in einem thematischen Leitfaden auftauchen, die man auch selber hätte stellen können, ist etwas schiefgelaufen. Einige Fragen sollten die zu Fragenden ins Erstaunen setzen, sie dazu bringen, die Perspektive zu wechseln, sie sollten neu sein und geeignet dazu, alle möglichen Blickpunkte auf ein Thema zu erfassen.
➡️ Der thematische Leitfaden ist eine Übersetzungsleistung des Forschenden
Die Aufgabenstellung wird so übersetzt, dass sie von allen zu Befragenden gut beantwortet werden kann. Er vereint sowohl eine ganzheitliche Sicht, als auch konkrete Fragen. Dieses Dokument wird unbedingt nochmals mit dem Auftraggeber rückgekoppelt, so dass Einigkeit über das Vorgehen herrscht.
➡️ Tiefe im Interview
Genauigkeit der Fragen: die zugrundeliegenden Haltungen und Prozesse werden sehr viel genauer als im Alltag befragt: Nur so wird verstanden, was wirklich zählt.
➡️ Projektive Fragetechniken
‚Wie wäre Ihr Unternehmen als Dorf‘ erlauben den Befragten auch die schwierigen untergründigen Kulturthemen zu besprechen. Dafür muss aber auch dies genau befragt werden: es reicht nicht zu sagen: ‚als Dorf wären wir Blankenberg‘.
➡️Qualität über Quantität
Zahlen haben in qualitativen Forschungen wenig Belang. Wer von Mehrheiten spricht, macht es sich zu einfach. Relevant ist, was durchgängig wirksam ist, bewusst oder unbewusst.
➡️ Eine gute Präsentation der Ergebnisse als Inspiration
Nicht nur der genaue Blick auf den Status Quo kann den Blickwinkel verändern. Im Idealfall wurden bereits in den Gesprächen Ansatzpunkte für Problemlösungen exploriert, sie werden dann auch in mögliche Szenarien für das Unternehmen übersetzt!
Wenn diese Checkliste „abgehakt“ werden kann, ist die Grundlage für fundierte Ergebnisse gelegt. Ob die Ergebnisse „gefallen“, steht auf einem anderen Blatt!







